7 Zusatzdeckungen bei der Autoversicherung unter die Lupe genommen
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Wenn du in der Schweiz ein Motorfahrzeug fährst, brauchst du eine Haftpflichtversicherung. Darüber hinaus gibt es die Zusatzdeckungen – sie steigern den Versicherungsschutz, gehen aber auch ins Geld. Welche Zusatzdeckungen sich lohnen können, erfährst du hier.
Zusatzdeckungen der Autoversicherung:
Zusammenfassung
Versicherungsinstitute bieten einige Zusatzdeckungen an – ob sich diese lohnen, hängt von deiner persönlichen Situation ab.
Zusatzdeckungen wie ‘Grobfahrlässigkeitsschutz’ oder ‘Scheinwerfer/Glasbruch’ sind meistens sinnvoll.
Andere Zusatzdeckungen wie ‘Insassenversicherung’ oder ‘Mitgeführte Sachen’ rentieren oft weniger.
Grobfahrlässigkeitsschutz
Du übersiehst zum Beispiel eine rote Ampel oder vergisst dich anzuschnallen: Wenn du einen Schaden grobfahrlässig verursachst, hat die Versicherung laut Gesetz eigentlich das Recht, einen Teil der entstandenen Kosten zurückzufordern (diesen Vorgang nennt man 'Regress'). Vor solchen Forderungen schützt der Grobfahrlässigkeitsschutz.
Das heisst: Mit dieser Zusatzdeckung kommen Versicherungen vollständig für deinen Schaden auf – auch wenn der Schaden mit etwas Verstand hätte verhindert werden können.
Der Grobfahrlässigkeitsschutz greift jedoch nicht, wenn du eigentlich fahrunfähig gewesen bist. Zum Beispiel, weil du unter dem Einfluss von Alkohol oder Medikamenten standst. Auch wenn du viel zu schnell gefahren bist, nützt die Zusatzdeckung nichts.
Für wen sich die Zusatzdeckung lohnt:
Diese Versicherung lohnt sich für fast alle, denn ein Unfall aus Unachtsamkeit ist schnell passiert. Zudem gilt die Versicherung auch für Personen, die dein Motorfahrzeug ausleihen.
Scheinwerfer/Glasbruch
In der Teilkaskoversicherung sind Glasschäden zwar bereits enthalten. Scheinwerfer gehören aber in aller Regel nicht dazu. Hier solltest du genau prüfen, was inklusive ist.
Für wen sich die Zusatzdeckung lohnt:
Da Scheinwerfer relativ einfach beschädigt werden können und die Reparatur schnell ins Geld geht, ist diese Zusatzdeckung durchaus sinnvoll.
Bonusschutz
Beim Bonus-Malus-System wird deine Versicherung mit jedem unfallfreien Jahr billiger. Passiert ein Schaden, verteuert sie sich jedoch wieder.
Mit dem Bonusschutz kannst du diesen Prämienanstieg nach einem Unfall verhindern.
Sowohl die Haftpflicht- als auch die Vollkaskoversicherung können von einem Bonusschutz profitieren. Dieser gilt in der Regel für einen Schadenfall pro Jahr, je nach Versicherung kann das aber variieren.
Für wen sich die Zusatzdeckung lohnt:
Vor allem für Fahr-Neulinge ist diese Zusatzdeckung sinnvoll, da sie mangels Erfahrung ein erhöhtes Unfallrisiko aufweisen. Nicht jede Versicherung bietet das Bonusstufen-System an, informiere dich deshalb vor Vertragsabschluss.
Insassenversicherung/Unfallversicherung
Diese Zusatzdeckung ergänzt die obligatorische Unfallversicherung für Schäden an Personen in deinem Fahrzeug. Dabei kannst du selber entscheiden, gegen welche Eventualitäten und für welchen Betrag du dich versichern lassen willst.
Du kannst meist zwischen einer Kapitalleistung im Todes- oder Invaliditätsfall sowie dem Taggeld (zum Beispiel für Kuraufenthalte oder Arbeitsunfähigkeit) wählen.
Die Insassen-Unfallversicherung bietet zwar ein paar Vorteile – beispielsweise wird das Geld unabhängig von der Schuldfrage und schneller als bei den Sozialversicherungen ausbezahlt – doch zwingend ist sie auf keinen Fall.
Für wen sich die Zusatzdeckung lohnt:
Eine Insassenversicherung kann nötig sein, wenn du häufig ausländische Passagiere beförderst, von denen du nicht genau weisst, ob sie selbst ausreichend versichert sind.
Mitgeführte Sachen
Die Zusatzdeckung versichert die zum persönlichen Bedarf mitgeführten Sachen, die bei einem versicherten Schadenereignis beschädigt, zerstört oder gestohlen werden. Die Versicherungssumme ist meistens auf 2’000 bis maximal 5’000 Franken begrenzt.
Wichtig zu beachten ist jedoch, dass viele Gegenstände von der Deckung ausgeschlossen sind. Konkret bedeutet das: Bargeld, Kreditkarten, Wertsachen (wie Schmuck), EDV-Geräte, Telefone und Gegenstände, die der Berufsausübung dienen, sind in der Regel nicht mitversichert.
Für wen sich die Zusatzdeckung lohnt:
Diese Deckung ergibt nur begrenzt Sinn. Wenn du bei deiner Hausratversicherung den Zusatz 'Einfacher Diebstahl auswärts' mitversichert hast, ist zumindest ein allfälliger Diebstahl solcher Gegenstände unterwegs bereits abgedeckt.
Parkschaden
Diese Deckung versichert Schäden, die durch unbekannte Dritte an deinem geparkten Fahrzeug verursacht werden. Normalerweise kommt dafür die Motorfahrzeughaftpflicht der Person auf, die den Schaden verursacht hat. Aber manchmal kann die nicht ausfindig gemacht werden. Dann bleibst du auf dem Schaden sitzen.
Für wen sich die Zusatzdeckung lohnt:
Meistens ist die Parkschadenversicherung nicht sinnvoll. Einen durch Dritte veursachten Parkschaden zahlt normalerweise deren Haftpflicht.
Unnötig ist die Deckung auch, wenn man eine Vollkaskoversicherung besitzt. Diese deckt Parkschäden bereits ab. Allerdings musst du dann den Selbstbehalt tragen.
Je nach Versicherung werden übrigens eine unlimitierte Anzahl Parkschäden pro Jahr angenommen, während andere die Zahl auf 1-2 begrenzen.
Zudem ist die Zusatzdeckung für Parkschäden sehr teuer und kostet je nach Anbieter mehrere Hundert Franken pro Jahr.
Pannenhilfe/Motorfahrzeugversicherung Assistance
Diese Assistance Versicherung enthält je nach Anbieter verschiedene Leistungen. Neben der Pannenhilfe können beispielsweise das Abschleppen nach einem Unfall, die Deckung von Übernachtungen oder die Rückführung des Fahrzeugs beinhaltet sein.
Für wen sich die Zusatzdeckung lohnt:
Meistens ist die Pannenhilfe/Assistance nicht nötig, weil diese Leistungen oft über Mitgliedschaften in Vereinen wie dem TCS oder teilweise auch über Kreditkarten abgedeckt sind.
Zudem ist der Pannendienst teilweise bereits über den Fahrzeughersteller gewährleistet. Vor Abschluss solltest du deshalb die verschiedenen Vertragsbestimmungen durchlesen. Einige Versicherungsgesellschaften bieten diese Zusatzdeckung auch kostenlos an.
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