Welche Kreditformen gibt es für Privatpersonen?
Kredit ist nicht gleich Kredit: Das Prinzip des Geldausleihens gibt es inzwischen in vielen Farben und Formen. Zeit, uns den Privatkredit sowie vier weitere Kreditarten mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Kreditformen in der Schweiz:
Zusammenfassung
Neben den auf FinanceScout24 angebotenen Privatkrediten gibt es noch weitere Kreditformen.
Dispokredit, Lombardkredit, Peer-to-Peer-Kredit oder Crowd-Lending: Sie alle haben ihre eigene Funktionsweise.
Das Leasing ist keine Kreditform, sondern eher eine Art Miete: Du bezahlst für die Nutzung des Autos, aber es gehört nicht dir.
Kreditformen einfach erklärt
Kredite gibt es schon sehr lange: Bereits vor etwa 5‘000 Jahren wurde in Mesopotamien (im heutigen Irak) Getreidesaat an Bauern verliehen, die es nach der Ernte mit Zinsen zurückgeben mussten. Dieses Erfolgskonzept wurde im Verlauf der Jahrtausende stetig weiterentwickelt, bis das Kreditwesen ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Weltwirtschaft wurde.
Aus diesem Grund wollen wir mal einen genaueren Blick auf die folgenden Kreditformen für Privatpersonen werfen:
Privatkredit
Dispokredit
Lombardkredit
Peer-to-Peer-Kredit
Crowd-Lending
Der Privatkredit
Der Privatkredit ist in der Schweiz die gängigste Kreditform für Privatpersonen. Privatkredit heisst er deswegen, weil es sozusagen deine 'Privatsache' ist, was du mit dem Geld anstellst: Er ist nicht zweckgebunden und du kannst damit tun und lassen, was du willst (aus diesem Grund spricht man hier auch von einem Konsumkredit).
Willst du also zum Beispiel ein neues Auto, eine Weiterbildung oder sonst irgendeine grössere Sache finanzieren, kannst du hier die Angebote der verschiedenen Schweizer Kreditinstitute vergleichen und das passende beantragen.
Im Anschluss wird bei der sogenannten Bonitätsprüfung durchgerechnet, ob der gewünschte Kredit zu deiner finanziellen Situation passt. Dafür musst du dann auch ein paar Dokumente wie zum Beispiel deine Lohnabrechnung hochladen.
Sofern der Kredit gewährt werden kann, erhältst du die volle Summe auf dein Konto überwiesen. Nun steht dir das Geld für deine Investition zur Verfügung.
Danach zahlst du den Kredit plus Zinsen in festgelegten monatlichen Raten zurück.
Kreditangebote vergleichenEine wichtige Information an dieser Stelle: FinanceScout24 ist eine Plattform für den Vergleich und die Optimierung von Privatkrediten; die anschliessend vorgestellten Kreditformen werden hier nicht angeboten.
Der Dispokredit
Vermutlich hast du ein Bankkonto, auf das dein Lohn überwiesen wird. Mit diesem Guthaben bezahlst du deine Rechnungen und legst bestenfalls noch ab und zu etwas zur Seite. Wenn sich dein Konto jedoch leert, ist Schicht im Schacht: Du kannst nun logischerweise nichts mehr bezahlen, da auf dem Konto kein Geld mehr vorhanden ist.
Für solche Fälle kannst du bei deiner Bank einen sogenannten Dispokredit beantragen. Er erlaubt es dir, dein Konto bis zu einer festgelegten Summe zu überziehen. Das hat den Vorteil, dass es im Notfall sehr viel schneller geht, als extra einen neuen Kredit zu beantragen. Ausserdem kannst du ihn (passend zu deiner Situation) stetig amortisieren und wieder aufstocken.
Der Nachteil ist, dass diesen Kredit nicht alle Banken anbieten – und wenn sie es tun, wird er streng geprüft und mit hohen Zinsen versehen. Aus diesem Grund hat seine Beliebtheit tendenziell abgenommen.
Der Lombardkredit
Bei einem Lombardkredit musst du bereits Wertschriften wie Aktien oder Obligationen in deinem Besitz haben. Wenn du nun einen Kredit benötigst, kannst du diese Wertschriften der Bank verpfänden. Das bedeutet, dass die Bank das Recht hat, deine Wertschriften eigenmächtig zu verkaufen und den Gewinn sich selbst gutzuschreiben, falls du den Kredit nicht zurückzahlst.
Damit hat die Bank eine zusätzliche Sicherheit in der Hand – das bringt den Vorteil mit sich, dass ihr Risiko geringer ist und sie dir den Kredit zu einem niedrigeren Zins geben kann. Der Nachteil ist natürlich, dass du zuerst mal über die entsprechenden Wertschriften verfügen musst, die du der Bank anbieten kannst.
Das Wort ‘Kredit‘ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und wurde vom Begriff ‘creditum‘ abgeleitet – was so viel wie ‘das auf Treu und Glauben Anvertraute‘ bedeutet.
Der Peer-to-Peer-Kredit
Der Peer-to-Peer-Kredit (auch kurz P2P-Kredit genannt) ist eine vergleichsweise neue Kreditform, da er erst im Zeitalter des Internets entstehen konnte. Der Hauptunterschied zu anderen Krediten ist der, dass hier kein Finanzinstitut einen Kredit gewährt, sondern eine Privatperson.
Vereinfacht gesagt funktioniert das so: Privatperson A hat eine Menge Geld auf dem Konto. Aufgrund des tiefen Zinsniveaus wirft das aber so gut wie keine Rendite ab, weswegen sie eine rentablere Investitionsmöglichkeit sucht.
Auf der anderen Seite haben wir Privatperson B, die einen Kredit für ein Projekt benötigt. Nun gibt es spezielle Plattformen, die diese beiden zusammenbringen sollen. Privatperson B stellt sich und ihr Projekt dort vor und sagt, wie viel Geld sie als Kredit benötigt. Privatperson A kann sich dies ansehen und überlegen, ob sie Privatperson B die benötigte Kreditsumme geben will.
Das hat den Vorteil, dass bei einer Übereinkunft beiden geholfen ist: Nehmen wir an, sie einigen sich auf einen Zinssatz von 3 %. Das ist mehr, als Privatperson A als Zinsen auf ihrem Bankkonto erhalten würde – und Privatperson B zahlt weniger Zinsen als bei vielen institutionellen Kreditgebern.
Der Nachteil ist natürlich vor allem, dass es zu keinem Deal kommen kann, und beide mit einem ‘ausser Spesen nichts gewesen‘ leben müssen. In diesem Fall muss sich Person B anderweitig nach einer Geldquelle für ihr Projekt umsehen.
Das Crowd-Lending
Das Crowd-Lending funktioniert grundsätzlich nach demselben Prinzip wie der Peer-to-Peer-Kredit – der einzige Unterschied ist der, dass es nicht zwei einzelne Privatpersonen sind, die einen Kredit vereinbaren, sondern mehrere (englisch ‘crowd‘ = ‘Menschenmenge‘).
Mit anderen Worten haben wir wieder Privatperson B, die einen Kredit von 100‘000 Franken für ein Projekt benötigt und dafür bereit ist, 5 % Zinsen zu bezahlen.
Privatperson A sieht das als ideale Investition, hat aber nur 50‘000 Franken zur Verfügung. Also schliesst sie sich mit Privatperson C zusammen, die ebenfalls 50‘000 Franken investieren möchte, und gemeinsam gewähren sie Privatperson B den gewünschten Kredit (und teilen sich nachher natürlich die Zinsen anteilsmässig).
Leasing ist kein Kredit
Übrigens: Das Leasing ist eine weitverbreitete Form der Fahrzeugfinanzierung. Trotzdem gilt es nicht als Kredit, sondern ist eine Art Miete.
Das liegt daran, dass du das Auto gegen eine regelmässige Bezahlung zwar nutzen darfst, es aber weiterhin der Leasingfirma gehört – ähnlich wie bei der Mietwohnung.
Ob für eine Autofinanzierug ein Kredit oder Leasing für dich besser ist, haben wir hier zusammengefasst.
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