Krankenkasse und Selbstbehalt: Definition, Funktion und wichtige Punkte

Krankenkasse und Selbstbehalt: Definition, Funktion und wichtige Punkte

Der Selbstbehalt ist ein zentraler Bestandteil der Kostenbeteiligung in Schweizer Krankenkassen. Doch was genau ist er, wie unterscheidet er sich von der Franchise und welche Möglichkeiten gibt es, ihn zu optimieren? Hier erfährst du alles Wichtige – inklusive steuerlicher Aspekte und praktischer Tipps zur Reduzierung deiner Gesundheitskosten.

Krankenkasse und Selbstbehalt

Zusammenfassung

  • Der Selbstbehalt ist der Anteil der Kosten, den du nach der Franchise selbst trägst.

  • Er beträgt 10% der Kosten, maximal 700 Franken pro Jahr für Erwachsene und 350 für Kinder.

  • Krankheitskosten und Selbstbehalt sind unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich absetzbar.

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Was ist der Selbstbehalt in der Krankenkasse?

Der Selbstbehalt ist der Anteil der Gesundheitskosten, den du nach Erreichen der Franchise selbst zahlst. In der Grundversicherung beträgt er 10% der angefallenen Kosten, bis zum jährlichen Höchstbetrag von 700 Franken für Erwachsene und 350 Franken für Kinder.

Was ist der Unterschied zwischen Selbstbehalt und Franchise?

Bei der Kostenbeteiligung unterscheidet die Krankenkasse zwischen Selbstbehalt und Franchise. Die Franchise ist der feste Betrag, den du pro Jahr selbst zahlen musst, bevor die Krankenkasse Kosten übernimmt. Der Selbstbehalt ist der prozentuale Anteil der verbleibenden Kosten, der nach Erreichen der Franchise zu zahlen ist.

Merkmal

Franchise

Selbstbehalt

Fester Betrag?

Ja

Nein

Höhe wählbar?

Ja (zwischen 300 und 2’500 Franken für Erwachsene)

Nein (10% der Kosten)

Maximale Belastung

2’500 Franken

700 Franken für Erwachsene

Wie wird der Selbstbehalt berechnet?

Die Berechnung erfolgt in drei Schritten:

  1. Franchise bezahlen – bis zum gewählten Betrag (mindestens 300 Franken).

  2. Selbstbehalt zahlen – 10% der restlichen Kosten.

  3. Maximalbetrag beachten – Der Selbstbehalt ist auf 700 Franken begrenzt.

Beispiel zur Berechnung des Selbstbehalts

Angenommen, du hast eine Franchise von 2’500 Franken und im Jahr Gesundheitskosten von 3’500 Franken:

  1. Die ersten 2’500 Franken zahlst du vollständig selbst (Franchise).

  2. Von den verbleibenden 1’000 Franken zahlst du 10% Selbstbehalt, also 100 Franken.

  3. Die Krankenkasse übernimmt die restlichen 900 Franken.

Tipp: Wenn du häufig medizinische Behandlungen benötigst, kann eine tiefere Franchise sinnvoll sein, um die selbst zu bezahlenden Kosten niedrig zu halten. Umgekehrt: Wenn du selten zum Arzt oder zur Ärztin gehst, kann sich eine höhere Franchise lohnen. Dadurch senkst du deine monatlichen Prämien.

Ist der Krankenkassen Selbstbehalt steuerlich absetzbar?

Beim Bund und in fast allen Kantonen sind die selbst bezahlten Gesundheitskosten nur dann abzugsfähig, wenn sie 5% des Einkommens übersteigen. Im Kanton Genf liegt die Schwelle bei 0,5%, in St. Gallen und im Wallis bei 2% und im Kanton Glarus bei 3%. Einzig der Kanton Baselland lässt alle selbst getragenen Krankheitskosten zum Abzug zu.

Eine Frau liest sich die Police ihrer Krankenkasse durch und informiert sich über den Selbstbehalt.

Tipps zur Senkung deiner Gesundheitskosten

Den Selbstbehalt kannst du nicht senken, da dieser auf 10% der Gesundheitskosten festgelegt ist. Allerdings kannst du deine Gesundheitskosten reduzieren und zahlst so generell weniger Selbstbehalt. Zusätzlich kannst du auch an deiner Prämie, dem Krankenkassen-Modell, Auswahl deiner Krankenkasse und Franchise drehen, um bei der Krankenkasse zu sparen.

Vergleiche Krankenkassen regelmässig, um ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Falls du mit deiner aktuellen Versicherung unzufrieden bist, lohnt es sich, die Optionen für einen Krankenkassenwechsel zu einer günstigen Krankenkasse zu prüfen. 

Wähle die passende Franchise, die zu deinen gesundheitlichen Bedürfnissen passt und nutze Bonusprogramme und Rabatte, da viele Kassen gesundheitsbewusstes Verhalten bezuschussen oder ganz übernehmen.

Es gibt verschiedene Krankenkassen-Modelle, die helfen können, Gesundheitskosten zu senken:

  • Das Hausarzt-Modell optimiert Behandlungsabläufe und spart Kosten.

  • Das HMO-Modell bietet eine strukturierte Betreuung in Gruppenpraxen.

  • Die Nutzung von Telemedizin kann Kosten für Praxisbesuche senken.

  • Wer beim Standard-Modell bleibt, sollte regelmässig vergleichen, ob andere Modelle günstiger und besser geeignet sind.

Häufige Fragen zum Selbstbehalt

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Gioia Gerber
Content Managerin
Bereits seit 2016 arbeitet Gioia im Content, der Recherche und Redaktion, mit breitgefächerter Erfahrung in diversen digitalen Unternehmen und Branchen. Als Content Managerin bei FinanceScout24 ist sie überall involviert, wo getextet wird. Wenn sie gerade nicht mit Worten spielt, kocht und backt sie liebend gerne (Zweiteres auch zur Freude ihrer Kolleg:innen), reist in der Weltgeschichte umher und liest alle Bücher, die sie in die Finger bekommt.